Wir machen Berlin freundlicher
Der Umgangston in Berlin wird rauer – Zeit für eine Freundlichkeitsoffensive! Zwei Experten geben alltagstaugliche Tipps für mehr Gelassenheit und zeigen, wie kleine Nettigkeiten uns allen guttun.
Der Umgangston in Berlin wird rauer – Zeit für eine Freundlichkeitsoffensive! Zwei Experten geben alltagstaugliche Tipps für mehr Gelassenheit und zeigen, wie kleine Nettigkeiten uns allen guttun.
Psychologe Rolf Schmiel und Facharzt für Psychotherapie Prof. Dr. Lammers erklären, wie wir gelassener durch den Berliner Alltag kommen – und warum Freundlichkeit dabei doppelt wirkt.
Und wir werden selbst aktiv und machen Berlin etwas freundlicher mit den "Random Acts of Kindness": Kleine, nette Alltagsgesten. In unserem Fall: Blumen for free.
Bevor wir mit den Tipps starten, hören wir erstmal rein, wie sich der Berliner Alltag für viele gerade anfühlt:
Viele Berliner Rundfunk Hörer*innen berichten, dass der Ton in der Stadt rauer geworden ist. Im Verkehr, beim Einkaufen oder in der Warteschlange: Gereiztheit liegt oft in der Luft – und man selbst reagiert auch nicht immer souverän. Aber: Es geht auch anders! Zwei Experten haben Tipps parat, wie man innerlich ruhig bleibt – und mit kleinen Gesten sogar das Miteinander positiv beeinflusst.
„Wenn ich mich heute über alles im Verkehr aufrege – vorgestern aber nicht – liegt’s vielleicht nicht an den anderen, sondern an mir.“ 👉 Tipp: Selbstreflexion und ehrliche Selbstbeobachtung helfen, Muster zu erkennen.
Frage dich: „Was, wenn ich in seiner/ihrer Situation wäre – würde ich anders reagieren?“ 👉 Das fördert Empathie – und verhindert vorschnelle Urteile.
Wer innerlich Gas geben will, sollte sich sagen: „Ich lass den anderen jetzt einfach mal fahren.“ 👉 Das braucht Übung – ist aber hochwirksam.
Ein selbstberuhigender Satz im Kopf kann Wunder wirken – besonders in stressigen Situationen. 👉 Tipp: Sich im Alltag immer wieder an diesen Satz erinnern – und so die eigene Aufregung relativieren.
Freundlich reagieren, wenn andere provozieren – nicht aufgesetzt, sondern bewusst. 👉 So kann man sogar das Gegenüber runterholen.
Achte auf körperliche Signale wie Hitzewallungen, enge Brust, inneres Beben. 👉 Wenn’s anfängt zu kochen – raus aus der Situation!
Mit Atemtechniken, inneren Mantras („Ich bleibe ruhig und kompetent“) und regelmäßiger Übung entsteht eine echte Haltung der Gelassenheit.
Bei wiederholtem aggressivem Verhalten anderer gilt: Im Nachhinein sachlich und klar kommunizieren – nicht im Affekt.
Wer dauerhaft unter Wut leidet, sollte eine Verhaltenstherapie in Betracht ziehen – wie ein Mental-Coach für emotionale Fitness.
Kleine Gesten, große Wirkung – das steckt hinter dem Konzept der Random Acts of Kindness. Gemeint sind freundliche Überraschungen ohne Erwartung. Zum Beispiel:
Studien zeigen, dass diese kleinen Taten die Laune sowohl bei den Beschenkten als auch bei den Gebenden verbessern – und sogar psychisch stabilisieren. Der Effekt: Wer freundlich handelt, fühlt sich automatisch selbst besser.
Rolf Schmiel nennt es das Pfadfinderprinzip: Jeden Tag eine gute Tat. Und wenn sich das jede*r vornimmt – ist Berlin bald ein ganzes Stück freundlicher.